Archive for April, 2009

Superwetter

Donnerstag, April 30th, 2009

Was sind wir doch fuer wetterfuehlige Wesen, wir Menschen. Da fallen mal ein paar Tropfen Regen, schon erscheint uns das ganze Leben grau in grau. Alles scheint sich ploetzlich gegen uns verschworen zu haben und nichts kann uns aus der trueben Stimmung befreien. Und dann, wenn sich wieder einig Sonnenstrahlen blicken lassen, ist alle Truebsal  wie weggeblasen. Das Leben ist wieder rosarot und selbst die groesste Unbill laesst sich mit Leichtıgkeit ertragen.

So erging es uns heute.  Von morgens bis abends hatten wir traumhaft schoenes Wetter. Die Strecke fuehrte uns durch eine der beeindruckensten Landschaften, die ich erlebt habe. Die Tuerkei zeigte sich von ihrer schoensten Seite. İch wusste gar nicht, dass es hier so viele Berge gibt. Es ging fast nur bergauf und bergab, dazu Kurvenfahren von feinsten. Entlang der Kueste begeisterten uns spektakulaere Ausblicke aufs Gebirge zur Linken und das Mittelmeer zur Rechten.

Aber ich lasse besser Bılder sprechen.

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Endlich an der Kueste

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Moschee vor schneebedeckten Gipfeln

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Tomatenplantagen unter Plastik

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Umgestıegen?

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Kilometer lang nichts als Kurven

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Ganz schoen kurvenfest, meine beiden Damen.

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Camping in Beldibi, in der Naehe von Antalya

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Blick von unserem Campingplatz ins Landesinnere

Es geht doch…

Donnerstag, April 30th, 2009

Ein Blick aus dem Fenster lässt Freude und Hoffnung aufkommen. Strahlend blauer Himmel, kein Wölkchen und Sonnenschein. Na also. aber wir hätten uns ohnehin nicht unterkriegen lassen. Jetzt geht’s erst mal ans Frühstück, dann suchen wir einen Laden, der unser kleines Motorradproblem beheben kann und dann auf and die Südküste der Türkei.

Auch wenn es gestern ziemlich feucht war, haben wir ein paar schöne Eindrücke der Türkei jenseits der Touristenpfade einfangen können. Hier ein kleiner Ausschnitt.

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Noch kein Kebab.

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Gemüsehändler

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Olivengarten mit Bäuerin und Doris

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Zum Aussuchen

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Basics fürs Frühstück

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Tee – ohne geht nichts

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Hier gibt’s nichts, was es nicht gibt

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Vor dem Teeshop

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Durchs Hinterland

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Stete Begleiter

İrgendwie ist der Wurm drin

Mittwoch, April 29th, 2009

Liebe Verena, vielen Dank fuer Deinen Mut machenden Kommentar. Leider verlaeuft unsere Tour anders als die Eure. Der Regen hat augenscheinlich İstanbul, vom wo wir Sonnenscheinmeldung erhalten haben, verlassen und ist uns in den Sueden gefolgt. Wir sind mal wieder paetschnass. So macht das Reisem nur eingeschraenkt Spass. Gut, dass wir jedem Abend das tolle tuerkische Essen geniessen koennen, sonst wuerden wir bestimmt depressiv. Wegen eines selbstverschuldeten Problems an einem der Bikes kamen wir heute nur bıs Moğla. Morgen geht es dann endlich an die Suedkueste. Drueckt uns die Daumen, dass dann endlich die Sonne scheint.

Ab in den Süden …

Dienstag, April 28th, 2009

So, jetzt reicht’s. Wir haben uns mal die Wettervorhersage für Istanbul und die Schwarzmeerküste angeschaut: Regen und Höchsttemperaturen zwischen 13 und 15 Grad. Nachts fällt das Thermometer gar bis auf fünf Grad. Das müssen wir nun wirklich ich haben. Deshalb sind wir gestern abend bei ein paar Gläsern Wein und Bier in uns gegangen und zu dem Entschluss gelangt, uns von der Nordtour durch die Türkei zu verabschieden und uns gen Süden zu wenden. Dort erwarten uns 22 bis 25 Grad bei Sonnenschein. Hört sich entschieden besser an.

Also haben wir Istanbul zunächst mit der Fähre nach Harem verlassen und sind dann erneut auf dem Seeweg nach Yalova geschippert. Von dort ging’s über gut ausgebaute Landstraßen durch prächtig grüne Berglandschaft mit saftigen Wiesen und dichten Wäldern über Bursa, Balikesir nach Akhisar. Dort verbringen wir die Nacht in einem noblen Dreisternehotel mit WLAN.

Der einzige Wermuttropen auf der heutigen Strecke war ein endloser Stau, verursacht durch einen künstlich erzeugten Erdrutsch der für über eine Stunden die gesamte Straße versperrt hatte. Aber auch das ging vorbei. Morgen ist ein Campingplatz in der Nähe von Marmaris unser Ziel.

Bye, bye, Istanbul
Bye, bye, Istanbul

Streckenplanung
Streckenplanung

Erdrutsch …
Erdrutsch …

… und zugehöriger Stau
… und zugehöriger Stau

Schön ist es in der Türkei
Schön ist es in der Türkei

Istanbul … in Regen

Montag, April 27th, 2009

Nein, schön ist das Wetter nicht in Istanbul. Wie schon bei unserem ersten Besuch im April 2008 regnet es und es ist saukalt. Und wie beim letzten mal erzählen uns alle Einheimischen, dass dieses Wetter nicht normal sei für die Jahrerszeit, und es eigentlich viel wärmer sein müsste. Ich glaube das nicht mehr. Die wollen uns nur heiß machen, im nächsten Jahr noch einen Versuch zu starten. Aber das werden sie nicht schaffen. Sollte es noch eine Überlandtour nach Iran oder vielleicht sogar wieder Indien geben, werden wir erst im Mai losfahren und wehe es regnet dann schon wieder…

Ich hoffe Ihr übet Nachsicht mit uns, dass wir unter diesem Umständen nur ein paar wenige Fotos schießen konnten. Hier sind sie.

Blick auf die Blaue Moschee von der Terasse unseres Hotels
Blick auf die Blaue Moschee von der Terasse unseres Hotels

Der Obelisk mit Maisverkäufer im Vordergrund
Der Obelisk mit Maisverkäufer im Vordergrund

Frühlingsillusion
Frühlingsillusion

Ein paar Fotos der ersten Tage

Sonntag, April 26th, 2009

Schrauben an der Raststätte
Einer der vielen Zwangsstopps. Alter Regler raus, neuer rein. Hat aber auch nichts genützt.

Susanna
Trotz der Probleme mit den Bikes waren wir bei bester Laune. Susanna…

 Silvia
…Silvia…

Günter
… und ich.

Doris und Susanna
In Thessaloniki hat uns Silvia verlassen und Doris ist zu uns gestoßen. Wenn wir jetzt noch das Problem mit Susannas Bike lösen, kann die Reise beginnen.

Defekte Lichtmaschine
Die Übeltäterin. Defekte Lichtmaschine mit durchgeschmorten Kabeln.

Cruisen in der Türkei
Cruisen in der Türkei. Wann immer möglich verlassen wir die Hauptstraßen und bewegen und auf kleinen Nebenstäßchen durch wunderschöne Landschaft.

Anreise abgeschlossen, die ersten Tage in Griechenland

Samstag, April 25th, 2009

Zuallererst muss ich mich dafür entschuldigen, dass es so wenige Einträge gibt. Wir reisen diesmal ohne Modem und sind ganz auf das Vorhandensein von Internet-Cafes angewiesen und die waren bislang sehr selten. Ich hoffe, dass das jetzt, da wir in der Türkei angekommen sind, etwas besser wird. In unserem heutigen Hotel habe ich eine offene WLAN-Verbindung gefunden, und so kann ich endlich ein paar Worte schreiben.

Die Reise ist bislang sehr angenehm verlaufen. Zunächst habe wir die Bikes von Insel nach Thessaloniki überführt. Das Wetter hat diesmal gut mitgespielt, zumindest bis Serbien. Dann fing es wieder wie aus Eimern an zu regnen und während der Fahrt durch Mazedonien (oder Skopia, wie es die Griechen nennen), landschaftlich ein absolutes Highlight, waren wir bis auf die Haut nass und erst in Thessaloniki konnte sich die Sonne wieder durchkämpfen. Seit dem bollern wir mit unseren Enfields unter strahlend blauem Himmel gen Osten. Nur die Temperaturen lassen noch etwas zu wünschen übrig. Die Nächte im Zelt sind eine ziemliche Zitterpartie und auch tagsüber bläst ein eisiger Wind.

Apropos Enfield. So schön das Wetter diesmal war und ist, so sehr haben uns die Bikes geärgert. Das fing schon wenige Kilometer hinter Insel an. Plötzlich blieb das eine Bike, die FE7 einfach stehen und gab keinen Ton mehr von sich. Schnell stand fest, dass die Batterie völlig leer war. Ich konnte mir zwar nicht erklären, warum das so war, wollte jetzt aber erst mal weiter und tauschte die Batterie mit einem anderen Bike aus.

Nach ca. 300 km das gleiche Spiel. Batterie wieder total am Ende. Noch mal ausgetauscht, jetzt aber auch einige Kabel kurz überprüft und nichts Auffälliges gefunden. So ging es noch einige Male weiter. Für mich gab es nur drei Erklärungen für dieses Phänomen: 1. ein Kabelproblem (das haben wir sehr oft bei den Maschinen in Indien, ist aber nicht einfach zu lokalisieren), 2. Regler defekt, 3. Lichtmaschine defekt. Ersatzregler haben wir reichlich dabei, aber die Lichtmaschine habe ich zuhause gelassen, im Glauben, dass die wohl nicht kaputt gehen wird. Sicherheitshalber habe ich das Räderwerk in Deutschland anwerfen lassen, damit Doris, die ja erst später nach Thessaloniki nachkommt, eine Lichtmaschine mitbringt. Ich will hier nicht darauf eingehen, welche Komplikationen mit diesem Projekt verbunden waren. An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an alle, die hierbei tatkräftig mitgewirkt haben.

Am dritten Reisetag und dem hundertsten Batterieaustausch habe ich mir abends Zeit genommen, und alle in Frage kommenden Kabel durchgemessen. Kein Defekt. Schade, wäre so schön einfach gewesen. Also Option zwei, der Regler. Bei einer Kaffeepause am vierten Tag habe ich das alte Teil aus- und einen neuen Regler eingebaut. Und tatsächlich, das schien der Fehler gewesen zu sein. Jedenfalls brannte nun der Frontscheinwerfer wieder mit voller Kraft, was er bislang nur bei allerhöchster Drehzahl getan hatte. Mit dem guten Gefühl, den Schaden behoben zu haben, brausten wir weiter. Besonders Susanna, die sich mit dem Problembike rumquälen musste, war sichtlich erleichtert.

Aber nicht für lange. Nach etwa 200 Kilometern stand sie schon wieder am Straßenrand. Batterie alle. Also doch die Lichtmaschine. Inzwischen waren wir in Serbien angelangt und es regnete in Strömen, so dass an umfangreiche Basteleien nicht zu denken war. Also weiter die Batterien ausgetauscht und auf besseres Wetter gehofft. Kurz hinter Thessaloniki, an einer Tankstelle, dann ein neuer Hoffnungsschimmer. Susanna entdeckte, dass es unter dem Batteriekasten kräftig brutzelte. Aha, hier lag also der Hase im Pfeffer. Über die metallene Batterieabdeckung kam es zum Kurzschluss und so entlud sich innerhalb von kürzester Zeit die Batterie. Also weg mit dem Deckel und schauen, was dann passiert. Und wieder schien das Problem gelöst, bis, ja bis die FE7 wieder stehen blieb und nach einer neuen Batterie schrie.

Jetzt half nichts mehr, die neue Lichtmaschine muss her. Hätte ich das doch nur gleich zu Beginn gemacht. Als der Kupplungsdeckel, hinter dem sich auch die Lichtmaschine verbirgt, runter war, war das Problem offenkundig. Zwei Kabel am Dynamo waren total verschmort und die Kupferwicklung sah auch alles andere als gut aus. Also raus mit dem ollen Ding, rein mit der Neuen und siehe da, das Problem war endlich gelöst. Zumindest sind wir bis heue ohne weitere Stromprobleme vorangekommen und befinden uns nur noch 85 Kilometer vor Istanbul.

Die beiden anderen Motorräder haben sich weitgehend anständig benommen, sieht man mal von den üblichen Kleinigkeit, wie einem gerissenen Gaszug, einem defekten Verbindungsgummi zwischen Vergaser und Zylinderkopf, einer durch vibrierten Halterung für den Crashguard, zwei defekten Rücklichtbirnchen, usw. usw. ab. Damit können wir gut leben. Ich will ja nicht die ganzen Ersatzteile umsonst mitgeschleppt haben.

Soweit ein kurzer Zwischenbericht. Ein paar Fotos und Anmerkungen zum bisherigen Streckenverlauf werde ich Morgen hoch laden. Bis dahin, Tschüss, Euer Günter

Samstag, April 18th, 2009

km: 0

Das offizielle Startfoto.

Vollbepackt stehen unsere drei Enfields zu großen Taten bereit.  Die Sonne scheint und wir können es kaum erwarten endlich loszukommen. Heutiges Tagesziel ist Dresden. Im vergangenen Jahr haben wir dort die Nacht bei Minusgraden verbracht. Mal schauen, wie es diesmal wird.

Start in Insel

Freitag, April 17th, 2009

Morgen ist es soweit. Die Überlandtour von Insel, einem Ortsteil der Heidestadt Schneverdingen, nach Bandar Abbas am Persischen Golf, beginnt. Ursprünglich war geplant, wie im vergangenen Jahr, von Deutschland nach Indien und wieder zurück zu reisen, doch hat uns die Politik einen Strich durch die Rechnung gemacht. Pakistan ist zur Zeit de facto unpassierbart. Zumindest bin ich nicht bereit, das Leben meiner Gäste und mein eigenes wegen ein paar Euro aufs Spiel zu setzen.

Die Alternative, eine Reise von Deutschland nach Iran, wurde kaum angenommen. Bis auf zwei Frauen aus Köln bzw. der Schweiz haben alle das Handtuch geschmissen. Und so werden wir nun morgen zu dritt auf die Reise gehen. Mit dabei sind Doris, Susanna und Günter.

Doris in Varkala
Doris auf einer Enfield Thunderbird im südindischen
Städtchen Varkala in der dort üblichen Motorrad Sicherheitskleidung.

Da Doris jedoch noch eine Woche arbeiten muss, wird sie erst am 22.04.09 in Thessaloniki zu uns stoßen. Bis dahin wird uns Silvia, ebenfalls aus Köln, begleiten und Doris Bike nach Griechenland überführen.

Silvia in VarkalaSilvia auf einer Royal Enfield Bulet 500cc, ebenfalls in Varkala.

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Susanna auf ihrer Overland-Bullet in der Wheel of India -Garage in Insel

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Und Günter, ebenfalls aufgenommen in der Garage in Insel.