Archive for Mai, 2009

Ruhetag … oder doch nicht?

Dienstag, Mai 12th, 2009

Nachüber 7.000 Kilometer haben wir uns einen Ruhetag redlich verdient. So ruhig, wie geplant, wurde es dann aber doch nicht. Doris und mir kitzelte es nämlich wieder in den Fingern und wir machten uns auf in die Berge, Richtung Alamut. Dort findet man die Überreste von Assassinen Festungen. Die Strecke war toll, so toll, dass wir beschlossen, Festungen Festungen sein zu lassen und statt dessen einen kleinen Film zu drehen, damit Ihr uns auch mal in Aktion sehen könnt. Ihr findet das Video hier. Größe: ca. 22 MB Man kann sich den Film z.B. mit dem Windows Media Player anschauen. Winamp tut es auch.

Viel Spaß!

 Morgen geht es weiter nach Qom, der zweitheiligsten Stadt des Iran. Wird wohl ziemlich schwarz werden dort. Ihr hört und sehr von uns.

Ein schoener Tag (unter vielen) ….

Montag, Mai 11th, 2009

Gestern war ein schoener Tag. Nicht dass die anderen Tage nicht auch schoen waren, aber gestern war ein besonders schoener Tag!

Es fing damit an, dass wir in die Berge durften. Sehen konnten wir davon wenig, dafuer gab es aber jede Menge sonstiger Ueberraschungen, denn wir hatten ja schliesslich abwechslungsreiches Wetter bestellt. So gab es dann gestern das Programm: „Unter, in und ueber den Wolken“. In Wolke 7 war es besonders toll: Mir erschienen ploetzlich und auf wundersame Weise gackernde Huehner, fressende Kuehe, Autos ohne Licht und wieder viele Eselis vor den Reifen. (Ob das am iranischen Sprit liegt ?) Aber als ich selbst den vorfahrenden Guenni wegen seiner fehlenden blonden Maehne nicht mehr erkennen konnte und statt dessen tote Tiere am Strassenrand haengen sah, begann auch ich mir Sorgen um meine Zuverlaessigkeit zu machen …
Doch auch diese Wolke war irgendwann durchquert und der Hoehepunkt nahte: Schotter ! Fuer die, die es noch nicht wissen, ich liebe Schotter. Schlagloecher, Steine, Staub, Dreck, tiefe Flussdurchquerungen (nein, ich uebertreibe nie), schnuckelige Doerfer und immer wieder Piste, Piste, Piste, ca. 40 km, das war so ein schoener Tag ! Bei den Wettrennen mit den einheimischen Mopedfahrern war ich dann entsprechend gut gelaunt und gnaedig und habe die Jungs immer gewinnen lassen … Aber auch ich muss anerkennend sagen, was diese Hoellenfahrer so alles aus ihren Mopeds herausholen, Respekt ! (Anmerkung der Tipperin: die sind einfach besser !)
Guenni findet die Nebenstrecken mit seiner Beladung nicht so toll. Dabei beschwerte sich  GQ4 bei zu langsamen Fahren immer mit einem lauten Hupkonzert.  Guenni erzaehlte den Maedels deswegen was von einem blankgescheuertem Kabel …. Aber vielleicht kann D. sich ja mal anstrengen und hoffnungslos verfahren, natuerlich nur auf Schotterpisten, das hat das Dummchen (Anmerkung der Tipperin: Verleumdung !) bestimmt auch drauf, grins.

So, ich muss wieder los, auch in einer Tiefgarage gibt es Bewunderer. Detailliert recherchierte Hintergrundberichte und tolle Bilder gibts wie immer bei Guenni. Bei Internetverfuegbarkeit melden wir uns hoffentlich bald wieder live von der Overland-OnSchotter2009. 

PS: Kann man sich eigentlich auch ohne Sturzbuegel zur Enduro aufpimpen lassen ?

Endlich wieder online

Montag, Mai 11th, 2009

Endlich, da sind wir wieder. Nach einigen Tagen Zwangspause haben wir wieder einen funktionierenden Internetzugang. Wir haben zwischenzeitlich einiges erlebt. Alles nachzutragen, wäre zu umfangreich. Hier nur das Highlight und natürlich viele Bilder.

Der Donnerstag stand ganz im Zeichen der Grenzüberschreitung von der Türkei in den Iran. Das Ganze habe ich im vergangenen Jahr schon erlebt und so war ich mir sicher, dass wir in einer Stunde alles hinter uns gebracht haben würden. Es sollte aber anders kommen.

Die Ausreise aus der Türkei verlief diesmal problemlos. Nach einer halben Stunde waren wir durch und hatten alle vier Hürden bravourös genommen. Der nette ältere Herr auf iranischer Seite öffnete sogar extra für uns das große Tor, das die beiden Ländern voneinander trennt, gerade so weit, dass wir mit unseren Bikes hindurchschlüpfen konnten. Er begrüße uns fröhlich strahlend mit „Welcome to Iran“, nahm die Pässe an sich und brachte sie persönlich zum Grenzpolizisten. Dort wurden sie bevorzugt behandelt, so dass wir schon 10 Minuten später unsere Stempel hatten. Noch eine halbe Stunde, so rechnete ich mir aus, und wir sind im Iran.

Doch da hatte ich die Rechnung ohne den Zoll gemacht. Zunächst schien auch hier alles flott zu laufen, doch dann nahte das Verhängnis. Die Namen im Carnet stimmten nicht mit den Namen der FahrerInnen überein. Auch die Vollmacht, die im vergangenen Jahr Wunder wirkte, zog diesmal nicht. Wheel of India müsse als offizielles Reisebüro beim indischen Innenministerium registriert sei, sonst gehe gar nichts, so die Botschaft. Wir sollten uns im Wartebereich gedulden.

Da Widerspruch bei Beamten dieser Art zwecklos ist, machten wir es uns gemütlich und geduldeten uns. Um nicht vergessen zu werden, gingen wir der Reihe nach gelegentlich in die Zollhalle, wurden jedoch immer wieder zurückgeschickt. „Please wait one minute.“ Nach etwa zwei Stunden war ich an der Reise, und siehe da, unser Zöllner war verschwunden. Es hatte einen Schichtwechsel gegeben und der Kerl hatte sich, ohne uns Bescheid zu sagen oder auch jemand anderes zu informieren, einfach verdrückt. So war das Problem für ihn gelöst. Aber nicht für uns.

Ich suchte mir den am wichtigsten aussehenden Menschen aus und versuchte ihm unser Problem zu schildern. Aber da hatte ich wohl etwas zu hoch angesetzt. Mit einem mitleidigen Lächeln gab er mir zu verstehen, ich solle mich aus dem Staub machen. Er war der, der als letzter seine Unterschruift unter Dokumente setzt. Nun gut, dann müssen wir eben andere Maßnahmen ergreifen. Ich rief meine beiden Mitreisenden und wir bauten uns mitten in der Halle demonstrativ auf. Es war amüsant zu beobachten, wie die Mitarbeiter verstohlen zu uns herüber schielten. Schließlich wurde es einer schwarz verhüllten Frau zu dumm. Sie rief einen englisch sprechenden Kollegen, und damit war der Ball wieder im Feld. Der nette Herr konnte uns zwar nicht helfen, wies uns aber darauf hin, dass bald der Customs Secretary käme, und der für unseren Fall zuständig sei.

Nach einigen Minuten betrat ein Mann gewichtig die Halle und setzte sich vor den Tresen, schlug die Beine lässig übereinander und tat ansonsten sehr uninteressiert. Er unterschrieb gelegentlich ein paar Papiere, die ihm untergeordnete Beamte unter die Nase hielten, bewegte sich aber nicht vom Fleck. Uns würdigte er keines Blickes. Mir war klar, dass eine Initiative von unserer Seite völlig fehl am Platz wäre, und so spielten wir das Spiel mit.

Nach etwa 20 Minuten winkte er mich mit dem Zeigefinder zu sich heran, so wie die böse Hexe im Märchen Hänsel und Gretel zum Knusperhaus gelockt hatte. Ich folgte seiner Aufforderung und er schüttelte mir lebhaft die Hand: „Welcome to Iran!“ Was denn unser Problem sei. Ich schilderte ihm den Sachverhalt, woraufhin er gleich begann, etwas auf die Rückseite des für den Iran vorgesehenen Carnet-Blattes zu schreiben. Susanna und Doris brachten schnell ihre Carnets und nach 15 Minuten standen wir im Büro des nächsten Beamten. Weitere 45 Minuten vergingen und wir hielten alle drei Carnets, vollständig ausgefüllt und den Passierschein in Händen. Wo bitte war das Problem???

Voller Tatendrang wollten wir nun los, wurden jedoch durch eine Schranke aufgehalten. Hier mussten wir den Passierschein vorzeigen woraufhin sich die Schranke öffnete. Jetzt aber. Erster Gang rein und los. Doch nein, nach 500 Metern die nächste Schranke. Man bedeutete mir, ich solle die Passierscheine abgeben. Also Treppe rauf ins Büro, wo sich drei Beamte auf engstem Raum drängten. Die Passierscheine wurden eingehend geprüft, doch dann wollten sie die Carnets sehen. Also Treppe wieder runter und Carnets geholt. Das gleich noch mal. Alles geprüft und dann, ja dann brauchten die Herren noch die Pässe. Noch mal runter, inzwischen schweißgebadet, Pässe geholt und wieder rauf. Nun wurden alle Daten umständlich in zwei verschiedene Bücher eingetragen bis wir endlich von diesem Prozedere erlöst wurden und in den Iran einreisen konnten.

Tagesziel war Maku, eine kleiner Ort gleich hinter der Grenze, der wie der Käse im Sandwich zwischen gigantischen Felswänden eingebettet lag. Sehr beeindruckend. Das Hotel war schnell gefunden und sehr angenehm. Zu mehr als einem kleinen Abendspaziergang mit dem Ziel, etwas Essbares zu finden, waren wir nicht mehr in der Lage. Es geht doch nichts über einen deftigen Grenzübergang.

Was am 08., 09., 10.und 11. Mai geschah, erzählen die Bilder.

10. Mai 2009
Von Astara nach Rasht

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Reisfelder am Kaspischen Meer

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Teestube mit Fleischbeilage hoch oben im Alborz Gebirge

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Schotter satt auf dem Weg nach Masuleh…

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Und steil war’s auch noch.

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Dame vor Fels

09. Mai 2009
Von Marand nach Astara am Kaspischen Meer

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Tabriz

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Unwirklich
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Geduld

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Bergdorf

08. Mai 2009
Von Maku nach Marand

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Der Ararat aus iranischer Sicht

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Skurrile Berglandschaft auf dem Weg zur Schwarzen Kirche

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Fahrspaß

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Die Qara Kelisa (Schwarze Kirche)

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Bergdorf

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Kleine Zirkusaufführung vor dem Hotel in Marand zu Ehren der Gäste aus Europa

07. Mai 2009
Von Dogubayazit nach Maku

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Ein letzter Blick auf den Ararat aus türkischer Sicht

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Und ein Blick hinüber in Richtung Iran

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Welcome in Iran

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Mutation

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So sieht es aus, wenn man aus dem Fenster unseres Hotels in Maku schaut

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Shoping auf iranisch

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Überzeugungsarbeit…

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…mit Erfolg…

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…im Doppelpack

Abschied von der Türkei (heul)

Mittwoch, Mai 6th, 2009

Ich sage heute nicht viel. Bin traurig und habe mich in den Hinterhof verkrochen.  Tschöh Türkei, ich werde Dich vermissen !

Bericht der Fraktion Chuchichäschtli

Mittwoch, Mai 6th, 2009

Hüt am Morge hani scho welle d`Schischue alegge und en Tagescharte löse, woni zum Hotelzimmer useglueget han. Mir sind in Taftan uf 1600m über Meer und direkt a der Schneegränze. Ueber Nacht hets es neus Flümli uf die nöche Bärggipfle gleit. Ich bechume grad Luscht uf es Fondue.

Aber wo min Blick zu minere Enfield gleitet vergissi schnäll das mit em Chäs und mir wird klar, i packe schnäll mis Zahnbürschteli und Pijama i und los gohts immer Richtig Oschte em Abentür entgäge. Mis Töffli und ich händ jo au eusi Startschwierigkeite hinder eus. Mini FE 7 (bezieht sich übrigens uf d`Nummerschilder) het sich scho noch 5km in Schneverdinge bi Hamburg welle verweigere. Eismol, bem starte, gits en riese Chlapf und d Abdeckig vum Luftfilter haut ab und zum Filter use chunt numo no en dunkelgraue Qualm. Aber ganz ehrlich, so durtriebe wie de Doris ihri FQ5 isch mini nid! Hüt, noch zweuehalb Wuche simmer es guets Gspann. Ich säg minere Perle jede Tag, dass sie „bellissima“ isch und dass ich ohni sie niene wär. (Ich weiss jo, was Fraue gärn ghöre) und das klappt ganz guet.

Morn verlömmer d`Türkei, wo eus allne drü de Aermel inegno het. So abwächsligsriech, so vertraut und doch so frömd. Und überall freue sich d`Lüüt, wenn e paar Allemannie und Izwitscheras chöme, sofort stoht en  Chai uf em Tisch und es wird brichtet vo alte, guete Zyte in Dütschland. So,  jetzt muesi los, mis Chopftuech füregrüble, denn ab morn gilts ärnscht. 

GLOSSAR für Usländer: 

Flümli=Hauch
Fondue=Käsesuppe
Töffli=Moped
Chlapf=Knall
Bellissima(italienisch)=wunderschön
Aermel ine gno=verzaubert
Izwitschera(türkisch)=Schweizer
Füregrüble=ausgraben
Generell li….kann man bei guter Laune überall dranhängen, so wie Doris schon weiss: z.Bsp. Pferd=Pferdeli.

Der letzte Türkeitag

Mittwoch, Mai 6th, 2009

Heute ist ein Tag der Rekorde. Zum einen haben wir mit 2.644 Meter über dem Meeresspiegel unseren bisherigen Höhenrekord auf dieser Reise erzielt. Gleichzeitig damit haben wir einen neuen Kälterekord aufgestellt. Als wir die 2.600 Metermarke überschritten fing es an zu schneien und von den umliegenden, schneebedeckten Bergen pfiff ein eisiger Wind zu uns herüber, so stark und so kalt, dass wir die Bikes kaum in der Spur halten konnten. Wie kalt es genau war, lässt sich nicht mehr feststellen, unser gedachtes Thermometer ist leider eingefroren. Gefühlt waren es mindestens 20 Grad unter null.

Als wir gestern unser Hotel in Tatvan erreichten, warteten dort schon ein paar Biker aus Russland bzw. der Ukraine. Sie befinden mit ihren BMWs auf einer Ararat Umrundungsreise. Die Jungs haben mit Ihren Bikes schon die halbe Welt besucht. Stolz zeigen sie uns die vielen Aufkleber auf ihrem Windshield. Sie betreiben auch eine eigene Web-Site: bikerspublic.com. Dort sieht’s aber ziemlich russisch aus.

Übrigens, von den türkischen Bikern, die wir an der Mittelmeerküste getroffen haben, gibt’s auch eine Web-Site: rideturkey.com. Hier wiederum sieht es sehr türkisch aus, was für mich noch genau so unverständlich ist, wie das Russische. Noch, weil ich in Vorbereitung auf die Türkeireise im Mai 2010 die Absicht habe, Türkisch zu lernen. Hier kann man sich sonst nur sehr unbefriedigend verständigen.

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Viel haben wir nicht gesehen von Tatvan und dem Van-See, genug aber, um sicher entscheiden zu können, dass das nicht unser letzter Besuch war.

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Mit großem Interesse beobachtet der Kleine, wie wir uns von unseren vollbepackten Bikes heruntermühen, Kameras auspacken, wild um uns knipsen, wieder alles verstauen, die Bikes antreten und uns ebenso mühsam wieder aufs Motorrad packen. Was sind Touristen doch für komische Zeitgenossen.

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Die erste Hälfte der heutigen Tagesetappe führte am Van-See entlang. Zur linken Berge mit Gipfeln bis über 4.000 Meter Höhe und zur Rechten der See, groß genug, dass man das andere Ufer nicht mal erahnen kann.

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Jetzt gibt es kein zurück mehr. Nur noch gut 100 Kilometer trennen uns von der Grenze zum Iran. Einen Moment haben wir darüber nachgedacht, schon heute die Türkei zu verlassen und in Maku Station zu machen. Wir haben von diesem Plan aber dann doch Abstand genommen. Erstens weil die Kopftücher noch ganz unten im Rucksack lagern und zweitens in der Hoffnung auf ein letztes Bier vor der großen Trockheit.

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Nicht nur haben wir heute unseren Höhenrekord aufgestellt. Fast die ganze Zeit bewegten wir uns zwischen 2.000 und 2.500 Metern über dem Meeresspiegel. Nach einiger Zeit waren Finger und Füße eingefroren. Dank der schönen Sitte, dass man fast an jeder Tankstelle zum kostenlosen Tee eingaleden wird, konnten wir uns hier und da ein wenig aufwärmen.
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Tea time. Ganz romantisch mit Donnerofen und Ölkannenarrangement.

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Da kann man nur hoffen, dass der Name hier nicht Programm ist.

Es steht zu befürchten, dass wir im Iran nicht so regelmäßig Zugang zum Internet haben werden und so nur unregelmäßig den Blog aktualisieren können.
Habt Geduld, wir melden uns bestimmt wieder.

Durchgeknallt ….

Dienstag, Mai 5th, 2009

Nur kurz: Eigentlich sollte ich ja nix sagen, aber sie tut mir so leid: GQ4 liegen die Nerven blank, heute neigte sie zu Kurzschlusshandlungen und zweimal ist ihr sogar die Sicherung durchgebrannt …
Wir vermuten: Sie vermisst Euch Daheimgebliebenen !

In Tatvan am Van-See

Dienstag, Mai 5th, 2009

Nicht nur weiter nach Osten, sondern auch hoch hinauf haben wir heute unsere Bikes getrieben. Bis auf knapp über 1.800 Meter sind wir gestiegen und jetzt, in Tatvan,  befinden wir uns immer noch auf etwa 1.600 Metern. Und das merkt man auch an der Temperatur. Es ist ganz schön schattig hier oben. Unterwegs zeigte sich uns das Land von einer seiner schönsten Seiten. Diesen Eindruck hatten wir allerdings jeden Tag. Die Türkei ist einfach schön, ganz gleich wo. Den Kommentatoren von gestern sei zugerufen: „Ja, macht Euch auf! Die Türkei ist eine Reise wert und nicht nur eine.“ An dieser Stelle sei schon verraten, dass ich mir gerade eine vierwöchige Tour für nächstes Jahr im Mai ausdenke. Wenn ich soweit bin, werde ich Euch die Einzelheiten mitteilen.

Hier nun wieder ein paar bildhafte Eindrücke vom heutigen Reisetag,

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Endlose Weiten.
Hinter jeder Kurve, jedem Hügel offenbart sich das Land mit einer neuen Überraschung.
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Ackerbau wie zu Großvaters Zeiten

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Nomaden auf dem Weg zum nächsten Lagerplatz

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Erst Tee-Pause…
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…dann P-Pause.

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Die Hassankeyfs. Man sagte uns, dass sie in wenigen Jahren von einem Stausee, der sich gerade füllt, überflutet sein werden. Von diesem See haben wir aber noch nichts gesehen. Mal abwarten. Jedenfalls haben wir die Höhlen noch gesehen.

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Manchmal war es ziemlich staubig. Über viele Kilometer wird eine neue Schnellstraße gebaut, die den Südosten Anatoliens besser erreichbar machen soll. Schade, die schönen Kurven werden diesem Projekt wohl zum Opfer fallen.
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Na Susanna, gut gemeint, aber das wird wohl nicht lange halten. Morgen geht es weiter durchs staubig, wilde Kurdistan.

Mardin (von unten)

Dienstag, Mai 5th, 2009

Also, zunaechst zum letzten Beitrag:
Liebe Silvia, Entschuldigung, dass Dein Name falsch geschrieben wurde. Ich habe den Text meiner Fahrerin D. zum Tippen gegeben. Eine anschliessende Rechtschreibkontrolle habe ich nicht für nötig gehalten. Da ich auch in Zukunft die fahrlose Zeit lieber damit verbringen möchte mich vors Hotel zu stellen und sturzbügellos bewundern zu lassen, statt die Trulla zu kontrollieren, müssen wir wohl mit diversen Ortohgrafıehschen Fehlern leben lernen. Habt Gnade mit ihr, sie kann es nicht besser…

Zur Tour nach Mardin: Im Gegensatz zu Günni fand ich die Tour gestern übrigens klasse. Strassen, bei denen sich ein Loch an das andere reiht und der maennliche Dieselgeruch gigantischer Lastwagen (es war übrigens auch endlich mal richtig was los auf den Strassen) haben mich immer wieder an die schöne indische Heimat erinnert. Und wenn es vorne mal langweilig wurde gab es an den schönen blühenden Seitenstreifen immer mal wieder kleine Eseli, Schaefeli oder Pferdeli zu bewundern. Wie ihr seht nutze ich auch noch jede freie Minute Schwyzerdütsch zu lernen … (Jaja, nicht nur hübsch, auch noch schlau !)

Dann wurde es doch kurz öde, also habe ich rasch einen neuen Zeitvertreib gesucht: Gepaeck abwerfen. Zur Schonung von GQ4 habe ich naemlich auch noch Günnis Kosmetikköfferchen dabei, man beachte die 2. grosse Tasche auf meinem Rücksitz. Da er aber trotz der nun kurzen Haare anscheinend immer noch alle Lockenwickler, Fönstaebe und das ganze Haarspray, Conditioner etc. mitschleppt, bin ich mal kurz bockig geworden. D. konnte mich kurz vor Vollendung der Tat allerdings noch davon überzeugen, dass es nicht so gut ist das ganze Kufförzeugs unterwegs abzuladen, denn ın der Tasche scheint doch noch Platz für den Rechner gewesen zu sein und der wird ja gebraucht, um euch das ganze Kulturzeugs und die Bilder hochzuladen.

Das ist übrigens ein guter Punkt wieder zum Günni überzuleiten, er macht schliesslich die seriöse bebilderte Berichterstattung. Ich muss schnell wieder vors Hotel, die Fans warten bestimmt schon !

Mardin

Montag, Mai 4th, 2009

Heutiges Tagesziel war Mardin, schon ziemlich weit im Osten der Türkei. Der Lonely Planet überschlägt sich vor Begeisterung über diese Stadt. So ganz konnten wir das nicht nachvollziehen. Vielleicht lag es am schlechten Wetter. Es stürmte und regnete auch ein bisschen und von der spektakulären Aussicht über ganz Mesopotamien war so nichts zu sehen.

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Mardin, hoch auf einem Berg gelegen, hier eingehüllt in Staub und Sand.

Bei einem Spaziergang durch türkische Städte findet man besonders eines:
Kinder, Kinder, Kinder
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Hier versuchen sie Doris davon zu überzeugen, doch besser ein Kopftuch zu tragen.

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Ein Blick auf das im Tal gelegene moderne Mardin, wo sich auch unser sehr schönes Hotel befand.

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Jeden Nachmnittag gegen fünf ist das frische Brot fertig. Dann sieht man Männer wie Frauen mit großen Stapeln der langen Fladen nach Hause eilen und die Bäckerjungen brauchen nicht lange auf Kundschaft zu warten. Ein, zwei Stunden später ist alles ausverkauft.

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Noch so eine verführerische Leckerei. Gebäck aller Arten verleitet zum ständigen Naschen. Dazu ein starker türkischer Kaffee mit frischem Wasser… ein Gedicht.

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Alles Käse? Auf dem Bazar gibt es eine unüberschaubare Auswahl an verschiedenen Schafskäsesorten. Auch hier kann man sich kaum zurückhalten.